Fritz von Herzmanovsky-Orlando
DER GAULSCHRECK IM ROSENNETZ
Lesung und Musik
Gastspiel mit Wolfram Berger und Toni Burger
Termine:
8. April, 19h
9. April, 19h (ausverkauft)
10. April, 19 Uhr
Grotesk, satirisch und unglaublich komisch.
Jede Ähnlichkeit mit heutigen Zuständen ist möglich.
Jaromir Edler von Eynhuf, Sekretär im Wiener Hoftrommeldepot, möchte seinem geliebten Kaiser Franz zum 25. Thronjubiläum eine Sammlung von jungfräulichen Milchzähnen überreichen, aber der letzte – der fünfundzwanzigste – Zahn fehlt.
Die grotesken Situationen und überspitzten Figuren dieses Romans demaskieren das Wesen des Menschen auf geradezu unheimliche und gleichermaßen zum Schreien komische Weise.
Herzmanovsky-Orlando ist ein Meister der schrillen, aber auch feinsinnigen Hinterfotzigkeit.
Tragikomödie mit Tiefstgang.
Lesung: Wolfram Berger
Musik (Violine etc.): Toni Burger
https://www.residenzverlag.com/autor/fritz-von-herzmanovsky-orlando
Karten: 29.- / KC Alsergrund 18.-
Für Studierende und Heranwachsende: 18.-
DEMNÄCHSTTT:
ALOIS UND EURYDIKE
Ein Singspiel: Frei nach antikem Mythos und einer Oper von C. W. Gluck
Termine:
30. April, 1./2./3./4. Mai, 19 Uhr
Das Erste Wiener Heimorgelorchester (EWHO) setzt sich in dem Singspiel auf die ihm eigene ironische und spielerische Art mit dem griechischen Mythos vom Sänger Orpheus und seiner Frau, der Nymphe Eurydike, auseinander. Das Erhabene des antiken Mythos wird dabei komisch unterlaufen: „Prägnanz, Chuzpe und Kürze mit Würze gibt es in dieser Schnittmenge auf Wiener Bühnen nicht alle Tage. […] Der Liebesgott Amor […] changiert zwischen Nestroy und Wiener Strizzi. […] Dazu träufeln Schlagermusik, Hip-Hop und Walzertakt geschmeidig aus den Orgeltasten. Man will sofort eine Heimorgel kaufen.” (Margarete Affenzeller, Der Standard)
Ein Singspiel. Frei nach antikem Mythos.
Musik, Komposition und Text: Erstes Wiener Heimorgelorchester
(Thomas Pfeffer, Jürgen Plank, Daniel Wisser, Florian Wisser)
Spiel: Katarina Csanyiova, Tanja Ghetta, Walter Kukla
Technik: Kolja Maierhofer
Inszenierung: Julia Reichert
Karten: 29.- / KC Alsergrund 18.-
Kinder von 6 bis 10 Jahren: 18.-
Für Studierende und Heranwachsende: 18.-
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ZEICHNE MIR EIN SCHAF!
nach Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry
Termine:
21./22./23./26./27./28. Mai, 19 Uhr
Diese Geschichte, die mehr ist als ein Märchen, wird zur universell gültigen, auf allen Kontinenten gerne gehörten Parabel. Darin geht es um eine Rose, die man nicht im Stich lassen darf, eine Welt, vor der man die Flucht ergreifen will, einen Planeten, zu dem man zurückkehrt, es geht um das Glück des Zähmens und der Freundschaft, die Freude an den Sternen, ihrem Funkeln und ihrem glockenhellen Lachen, um das Unsichtbare, das man nur mit dem Herzen sieht.
Übersetzt und für die Bühne eingerichtet von Heinz Schwarzinger
Erzähler: Wolfram Berger
Komposition: Christian Bakanic
Musik: Nikola Zarić
Live-Zeichnung: Birgit Kellner
Puppenspiel: Katarina Csanyiova, Tanja Ghetta, Walter Kukla
Bühne, Figuren: Christian Schlechter, Julia Reichert
Kostüm: Burgis Paier
Technik: Kolja Maierhofer
Dramaturgie: Alexandra Millner
Inszenierung: Thomas Reichert
Karten: 29.- / KC Alsergrund 18.-
Kinder von 6 bis 10 Jahren: 18.-
Für Studierende und Heranwachsende: 18.-
JULIA REICHERT (1950 – 2024)
© Franziska Helmreich
Am 29. Oktober 2024 verstarb Julia Reichert, die Prinzipalin des Kabinetttheaters, nach schwerer Krankheit in Wien. Die 1950 in München Geborene gründete 1989 gemeinsam mit
Christopher Widauer in Graz das Objekt- und Figurentheater,
das sich seit 1996 in der Wiener Porzellangasse befindet und seit 2010 von ihr geleitet wurde. Die Tochter des Schauspielers
Willy Reichert war eine Zeit lang Leiterin der Autorenbuchhandlung in München und lebte mit dem österreichischen Autor
Helmut Eisendle in Norditalien. Dort begann sie im Umfeld der Puppenmacherin und Kostümbildnerin Burgis Paier mit dem Bau mechanischer Figuren und Musikautomaten und lernte
H. C. Artmann und Rosa Pock kennen. Was als Weihnachtsgeschenk an den literarischen Freundeskreis mit dem dadaistischen Krippenspiel von Hugo Ball begann, endete mit der Gründung eines kleinen, außergewöhnlichen Theaters, das sich vor allem der Minidramatik der Mitglieder der Wiener Gruppe und anderen experimentellen Literatinnen und Literaten sowie dem avancierten Musiktheater widmete. Hier wirkte auch ihr Bruder Thomas Reichert bei einigen Produktionen als Regisseur mit.
Der Theaterstandort im neunten Wiener Gemeindebezirk wurde wie ein Salon geführt, in dem Bühne, Zuschauerraum, Bar und Wohnung der Prinzipalin ineinander übergehen. Der liebevoll zu einem (preisgekrönten) Stadtgarten umgestaltete Innenhof in der Porzellangasse zeugt von Julia Reicherts unermüdlichem Gestaltungswillen. Ihre jüngst in Form einer Bild-Text-Box veröffentlichten Schlangengedichte domino orouboros mit Illustrationen der Dichterin Gundi Feyrer zeigen die Puppenspielerin, die auch diverse Minidramen und einen frühen Lyrikband verfasst hat, als philosophische Poetin. Mit Julia Reichert geht eine Gesamtkünstlerin von uns, deren Talent von der Literatur über das Theater bis hin zur Kulinarik und Festgestaltung reichte und vor allem von einem unerschütterlichen Humor geprägt war.
2004 erhielt das Kabinetttheater den Nestroy-Preis für die beste Off-Theater-Produktion; 2019 wurde Julia Reichert mit dem Silbernen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet.
Auf Wunsch von Julia Reichert geht der Theaterbetrieb weiter.
In tiefer Dankbarkeit und Trauer,
das Team des Kabinetttheaters
NACHRUFE AUF JULIA REICHERT
Sehr geehrtes Publikum, liebe Freundinnen und Freunde des Kabinetttheaters!
Wir möchten Sie auf die Ö1-Radiosendung vom 5. Februar 2025 über Julia Reicherts Schlangengedichte aufmerksam machen, die unter dem unten stehenden Link 30 Tage lang (bis zum 5. März 2025) nachgehört werden kann:
>>Ö1 / Gedichte der rastlosen Niemandslandbewohnerin Julia Reichert
Gedichte der rastlosen
Niemandslandbewohnerin Julia Reichert
„domino ouroboros – Selbsterwählte Einschränkungen. Neununddreissig Gedichte einer rastlosen Niemandslandbewohnerin" von Julia Reichert, gelesen von Martina Spitzer und Wolfram Berger, musikalisch am Cello begleitet von Melissa Coleman.
„Ouroboros“ heißt die mythologische Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Durch einen unglaublichen Zufall ist die im Oktober 2024 verstorbene Leiterin des Wiener Kabinetttheaters Julia Reichert knapp ein Jahr davor auf eines der „Schlangengedichte“ von Meret Oppenheim gestoßen. Die Regisseurin, Autorin und Puppenspielerin hat sich daraufhin einige Monate intensiv mit Schlangentexten auseinandergesetzt. Als Regel gilt, dass jedes Wort mit dem Endbuchstaben des vorhergehenden Wortes beginnt. Schon während der Arbeit an den ersten Texten hat die Autorin und Zeichnerin Gundi Feyrer damit begonnen, Julia Reicherts Gedichte in ihre Bildsprache zu „übersetzen“.
Die Loseblatt-Sammlung von „domino ouroboros“ liegt in einer leinengebundenen Schachtel als limitierte Sonderausgabe vor. Als Buch werden die Gedichte und Bilder im Ritter Verlag erscheinen.
„Lyrik heute“ präsentiert eine Auswahl aus den Gedichten,
Lesung: Wolfram Berger, Martina Spitzer
Musik und Komposition: Melissa Coleman
Gestaltung: Stefanie Zussner, Elisabeth Zimmermann
>>Club Der Fördernden Mitglieder des Kabinetttheaters
Es gibt drei Formen der Mitgliedschaft:
– als Mitglied bei einem Jahresbeitrag ab € 50,00
– als unterstützendes Mitglied bei einem Jahresbeitrag ab € 150,00
– als Förderin/Förderer des Kabinetttheaters bei einem Jahresbeitrag ab € 350,00
Kontodaten:
„Kabinetttheater-Verein zur Förderung“
Erste Bank
IBAN: AT52 2011 1822 4294 0700
BIC: GIBAATWWXXX
Bitte reservieren Sie Ihre Plätze!
Bitte bestellen Sie Ihre Karten möglichst (!) per E-Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Falls Ihnen dies nicht möglich ist, können Sie uns auch
jeden Montag und Donnerstag von 14h bis 17h und jeweils eineinhalb Stunden vor Vorstellungsbeginn telefonisch erreichen:
+43 1 585 74 05
Wir akzeptieren die Kultur Card Alsergrund nur nach
Email- oder telefonischer Reservierung.
Sie gilt für alle Produktionen außer für das
KRIPPENSPIEL. CONCERT BRUITISTE.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Das Team des Kabinetttheaters
Kabinetttheater, Wien IX, Porzellangasse 49 im Hof,
+43 1 585 74 05